8 Dinge, die das Essen in Asien an mir verändert hat Geschrieben von: Simon 21. September 2015 8 Kommentare Facebook Twitter Google+ Das Essen in Asien ist definitiv anders als das bei uns in Europa – wer hätte es gedacht. Dass es mich aber so stark verändert, hätte ich nicht erwartet. Mittlerweile bin ich ein riesengroßer Fan der asiatischen Küche und möchte nicht mehr ohne. Vor kurzem hatte ich den Artikel „8 Dinge die Asien an mir verändert hat“ veröffentlicht. Ganz im Stil dieses Artikels, gehe ich nun auf meine Veränderungen im Bezug auf das Essen ein.1. StäbchenAls ich im Dezember 2014 in Bangkok angekommen war, bin ich nicht unbedingt als Stäbchen Profi gelandet. Ganz im Gegenteil. In Deutschland hatte ich bisher erfolgreich das Essen mit Stäbchen ignoriert und mir selbst beim Asiaten die gewohnte Messer & Gabel Kombination bestellt.Tja, hier war ich erst einmal aufgeschmissen. Messer & Gabel gab es hier nur sehr selten und an jedem Street Food Stand oder kleinem Eckrestaurant drückte man mir die zwei überdimensionalen Zahnstocher in die Hand.Ich kam mir vor wie ein Kleinkind, welches zum ersten mal Besteck in die Hand bekommt. Es war ein Kampf das Essen mit eleganten Schwung in meinem Mund und nicht auf meinem T-Shirt oder dem Tisch landen zu sehen. Ganz zu Schweigen davon, dass es auch ein Kampf war überhaupt Essen zwischen die Stäbchen zu bekommen.10 Monate später, also jetzt, sieht alles anders aus. Ich esse 99% aller Speisen mit Stäbchen. Und das jeden Tag! Ich würde mich ganz sicher nicht als Vollprofi bezeichnen, dafür stelle ich mich manchmal noch zu blöd an, aber ich habe eine gewisse Routine entwickelt. Und verhungert bin ich nicht. Es funktioniert also 🙂 Stattdessen habe ich meine Probleme mit Messer & Gabel! Als ich vor ein paar Wochen mal wieder mit Messer & Gabel essen wollte, kam mir das Ganze doch recht kompliziert vor.2. Spicy Spicy SpicyJedes Land in Asien hat seine eigenen Regeln was den Schärfegrad der Speisen angeht. Während in Vietnam die Speisen selten scharf sind, kommt in Thailand fast kein Essen ungeschärft auf den Tisch. Für meine deutsche Zunge ist das erst einmal, wie auf glühender Kohle kauen. Es schmerzt! Da ist es auch ganz egal ob es das grüne oder gelbe Curry ist. Auch wenn die Einheimischen sagen, dass das eine schärfer als das andere ist. Ich antworte mit „What the hell! No.“, während ich schweißüberströmt versuche meinen Mund zu löschen.Nach ein paar Wochen in Thailand sieht die Lage aber schon anders aus. Routiniert schnappe ich mir das kleine Schälchen mit frischem, gehacktem Chillie um es über meinem Essen zu verteilen, während mich andere Neuankömmling verstört anschauen.Mein persönlicher schärfe/frische/geilness Favorit ist der Papaya Salat. Ein super leckeres, aber scharfes Essen, welches sich ideal für ein Mittagessen eignet. Es ist sehr leicht und liegt nicht im Magen, schmeckt hammer und macht satt.3. Alles probiertIch hatte mir fest vorgenommen in Asien so gut wie jedes Essen zu probieren, welches mir vorgesetzt wird. Ganz ohne Vorurteile oder Voreingenommenheit. Bis jetzt hat das auch ganz gut geklappt. In Vietnam hatte ich z.B. das erste mal in meinem Leben Hund gegessen. Das war keine einfache Entscheidung und ich habe mich intensiv damit auseinander gesetzt. Letztendlich war es eine Erfahrung wert und ich habe dadurch viel über mich, als auch über die kulturellen Unterschiede kennen gelernt.Ein weiteres Highlight war „Balut“ auf den Philippinen. Ein angebrütetes Ei, bei welchem sich schon ein Stück weit der Embryo entwickeln konnte. Auch dieser Snack benötigte einiges an Überwindung.Vor wenigen Tagen gab es dann einen weiteren Höhepunkt auf meiner kulinarischen Entdeckungstour durch Asien. Es gab leckere Brat-Vögel. Vergleichbar mit Brathähnchen nur eben Vögel. Das Fleisch und die Haut schmeckte super lecker und ich wurde aufgefordert, doch auch mal den Kopf zu probieren.Den Kopf?Ja. Hier wird der kleine Vogelkopf ebenfalls gegessen. Komplett! Samt Schnabel, Hirn, Schädelknochen. Ich schaute etwas ungläubig, aber war dann doch zu neugierig und schob mir den Kopf in den Mund. Mit einem *crunchy* Sound zerkaute ich den Vogelkopf und war über den angenehmen Geschmack überrascht.Ein von Tripaholic | Simon Kress (@tripaholicweltweit) gepostetes Foto am 11. Sep 2015 um 8:59 Uhr4. EssenszeitSeit ich in Asien bin esse ich nur noch dann, wenn ich Hunger habe. Die klassische Einteilung in Frühstück, Mittagessen, Abendessen gibt es bei mir nicht mehr. Ich höre auf mein Bauchgefühl.Da es sowieso an jeder Ecke etwas zu essen gibt, habe ich auch kein Problem meinen Hunger zu stillen.Durch diese flexible Ausrichtung meiner Essenszeiten fühle ich mich deutlich vitaler. Ausserdem scheint es so, als hätte ich keinerlei „Tiefs“ während des Tages. Jeder kennt ja die typischen Tiefs in der Nachmittagszeit, nach dem Mitagessen. Man hängt mehr schlecht als recht auf der Arbeit ab und versucht dann durch einen besonders starken Kaffee dieses eklige Tief zu überwinden bevor einem die Augen zu fallen. Das gibt es bei mir nicht mehr! 🙂 Und vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass ich mich nach meinem Körper richte und nicht nach gesellschaftlich normierten Essenszeiten.5. Küche?In Deutschland kochte ich noch nahezu jeden Tag mit Begeisterung mein Essen… und in Asien? Ich habe genau 1x etwas gekocht.Ich esse also jeden Tag nur auswärts bzw. in Restaurants. Und das zu jeder Mahlzeit die ich zu mir nehme. Das hat mehrere Gründe. Einer der Hauptgründe ist natürlich, dass ich oft einfach keine Küche zur Verfügung habe. In den wenigen Wohnungen die ich samt Küche bezogen hatte, fehlte es dann aber an z.B. Pfannen oder einem Gaskanister für den Gasherd. Daher zog ich es vor, mir diese „unnötigen“ Anschaffungen zu ersparen und immer auswärts zu essen.Das tolle ist, hier in Asien ist das Essen unterwegs auch bei den Einheimischen so sehr verbreitet, dass man quasi von Essensmöglichkeiten erschlagen wird. Es gibt für jede Geldbörse und jeden Geschmack eine unglaubliche Fülle an Restaurants, sodass man sich um die eigene Küche gar keine Gedanken mehr machen muss.Das spart nicht nur Zeit sondern schont auch meine Geldbörse. Die Gerichte an den Garküchen sind nahezu immer günstiger, als wenn ich mich selbst mit den ganzen Zutaten eindecken würde.6. Gesund und leckerDie asiatische Küche ist für ihre Ausgewogenheit und ihre gesundheitliche Komponente bekannt. Leichtes Essen, welches dazu noch super lecker ist. In Deutschland fühlte ich mich nach einer Mahlzeit oft erschlagen und mein Magen glich einem Backstein der mich nach unten zog.Hier ist es genau das Gegenteil. Ich nehme eine leckere Nudelsuppe zu mir, samt frischen Kräutern und fühle mich im Anschluss fitter als zuvor.Klar gibt es auch in Asien diverse fettige und schwere Gerichte, diese sind aber eher selten anzutreffen. Wenn ich mal wieder in Europa sesshaft werden sollte, möchte ich diese Art der täglichen Ernährung nicht mehr missen. Dann werden auf jeden Fall mehr asiatische Gerichte samt frischen Gewürzen auf den Tisch kommen und die schwere deutsche Hausmannskost wird zur Seltenheit.7. Langeweile? FehlanzeigeDas deutsche Essen hat nicht gerade den Ruf, eine Geschmacksexplosion zu verursachen. Ganz im Gegenteil. Die Gewürze beschränken sich meistens auf Pfeffer und Salz. Das Essen erinnert mit seinem eintönig, grauen Touch der Spießbürgerlichkeit deutscher Nachkriegsgenerationen. Nach dem Motto: Ja nicht auffallen!Sorry Deutschland. Aber in Sachen Essen hast du in der Welt einfach nichts zu melden! Du baust vielleicht schöne Autos aber diese kann man nicht essen.Liebe geht durch den Gaumen. Und so habe ich mich in das asiatische Essen verliebt. Es ist so unglaublich abwechslungsreich und jede Mahlzeit kann hier zu einer einzigartigen, individuellen Erfahrung führen. Bunt angerichtete Reisteller, gefüllte Reisrollen mit unterschiedlichen Dips und tausend verschiedene Nudelsuppen mit abertausend Beilagen die miteinander kombiniert werden können.Asiatisches Essen ist das Lego unter der Nahrung dieser Erde: bunt, verspielt und alles geht irgendwie!Ein von Tripaholic | Simon Kress (@tripaholicweltweit) gepostetes Foto am 1. Jul 2015 um 4:32 Uhr8. GenussHier wird langsam gegessen. Meistens sitzt man mit der Familie oder Freunden und Bekannten an einem Tisch in einem Restaurant und bestellt einen riesigen Berg unterschiedlicher Gerichte. Jeder hat sein Schälchen vor sich und greift sich einfach das was er gerade essen möchte.Das Essen selbst ist dann weniger zum stillen des Hungers gedacht, sondern eher ein gesellschaftliches Event, welches aber Teil der täglichen Normalität ist. Anders in Deutschland: hier trifft man sich auch mit Freunden oder der Familie, aber diese Treffen sind straff organisierte Verabredungen, die hier und da mal gemacht werden. In Asien ist das aber Teil des täglichen Alltags und der gemeinsame Genuss samt geselligem beisammen sitzen ist deutlich „normaler“ als in Deutschland, wo man dann doch eher unter Woche mal ein Butterbrot schmiert und vor dem Fernseher lümmelt.Im Abschluss lässt sich sagen, dass mir die Form der Nahrungsaufnahme, die Art und Weise und das Essen in Asien unglaublich zusagt. Ich habe für mich viele Unterschiede zu Deutschland entdeckt. Am Anfang ist natürlich vieles ungewohnt. So ist es in Vietnam z.B. üblich, Essenreste wie z.B. Knochen von Hühnchen einfach neben sich auf den Boden zu werfen. Wenn man sich aber erst einmal daran gewöhnt hat, bietet einem das Essen in Asien ein Paradies in Form von Abwechslung und Genuss.Guten Appetit! 🙂SO – UND JETZT?WeiterlesenUnd warum kannst du gerade keine Langzeitreise machen?Deine Ausreden sind Bullshit und ich erkläre dir warum: 10 häufige Ausreden, warum man keine Langzeitreise machen kannSchreibe ein KommentarMich interessiert deine Meinung zum Artikel! Oder hast du noch Fragen?Dann schreibe ein Kommentar! Die Kommentare sind eine super Möglichkeit dich zu diesem Thema zu äußern.Ich lese alle Kommentare, versprochen!Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn bitte! [easy-share buttons=“no“ counters=0 native=“selected“ show_fblike=“yes“] Facebook Twitter Google+ Asien Essen 2015-09-21+Simon